Unser M&A-Glossar bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich mit den gebräuchlichen Fachbegriffen aus der Branche vertraut zu machen. Manche der Fachbegriffe verweisen auf weiterführende Beiträge auf unserer Seite.
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Adjustiertes EBITDA Asset Deal Asset Purchase Agreement (APA) Barwert Cash-and-debt-free (CFDF) Cashflow Closing Closing Accounts Corporate Finance Cost of Debt Cost of Equity Datenraum DCF-Verfahren Diskontierungsfaktor Deal Breaker Due Diligence Earn-Out-Klausel EBIT EBITDA Enterprise Value Equity Bridge Equity Value Ewige Rente Exit Externe Nachfolge Family-Buy-Out (FBO) Family Office Finanzinvestor Good & Bad Leaver-Klauseln Holding Indikatives Kaufangebot Indikative Unternehmensbewertung Inhaberabhängigkeit Interne Nachfolge Kapitalisierungsfaktor Konjunkturschwankungen Letter of Intent (LoI) Locked Box Long List M&A-Berater Mergers & Acquisitions (M&A) MBI MBO Multiple-Bewertung Non-Binding-Offer (NBO) Non-Disclosure-Agreement (NDA) Post Merger Integration (PMI) Privatinvestor Share Deal Share Price Agreement (SPA) Short List Signing Sperrminorität Strategischer Investor Substanzwertverfahren Umsatzrendite Unternehmensexposé Vereinfachtes Ertragswertverfahren Working CapitalDas adjustierte EBITDA steht für bereinigtes Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation, and Amortization und ist eine Finanzkennzahl, die in der Unternehmensbewertung und -analyse verwendet wird. Das EBITDA selbst ist ein Maß für den operativen Gewinn eines Unternehmens, das die Auswirkungen von Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen ausblendet. Durch die Bereinigung des EBITDA werden bestimmte Einflussfaktoren oder außergewöhnliche Positionen eliminiert, um eine bessere Vergleichbarkeit und ein klareres Bild der operativen Leistungsfähigkeit eines Unternehmens zu ermöglichen.
Die genauen Anpassungen können je nach Unternehmen und Branche unterschiedlich sein, aber zu den typischen Bereinigungen zählen nicht wiederkehrende oder außergewöhnliche Aufwendungen oder Erträge sowie Fremdwährungseffekte, die auf auftreten, wenn ein Unternehmen in verschiedenen Währungen tätig ist. Wechselkursschwankungen können den EBITDA beeinflussen, weshalb sie möglicherweise ausgeblendet werden sollen.
Die Verwendung des adjustierten EBITDA ermöglicht es den Anlegern, die betriebliche Leistung eines Unternehmens genauer zu bewerten, indem sie ungewöhnliche oder nicht operativ bedingte Faktoren herausfiltern. Es ist jedoch zu beachten, dass das adjustierte EBITDA keine international anerkannte Rechnungslegungsnorm ist und bei unterschiedlichen Unternehmen anders interpretiert und berechnet werden kann. Daher ist es ratsam, weitere Finanzkennzahlen und Informationen zu berücksichtigen, um ein umfassendes Bild der finanziellen Gesundheit eines Unternehmens zu erhalten.
Ein Asset Deal ist eine Form des Unternehmensverkaufs, bei der nicht das gesamte Unternehmen verkauft wird, sondern nur bestimmte Vermögenswerte oder Geschäftsbereiche. Das bedeutet, dass der Käufer nur die ausgewählten Vermögenswerte und das damit verbundene Know-how übernimmt, aber nicht die Verbindlichkeiten des Unternehmens.
Typischerweise werden bei einem Asset Deal Immobilien, Maschinen, Patente, Verträge, Kundenlisten und andere Vermögenswerte verkauft.
Ein Asset Deal kann vorteilhaft sein, wenn der Verkäufer bestimmte Geschäftsbereiche oder Vermögenswerte veräußern möchte, um die Liquidität des Unternehmens zu erhöhen oder um sich auf bestimmte Kernbereiche zu konzentrieren. Es kann auch für den Käufer vorteilhaft sein, da er nur bestimmte Vermögenswerte und Geschäftsbereiche erwerben kann, ohne sich um unerwünschte Verbindlichkeiten oder Risiken kümmern zu müssen.
Im Unterschied hierzu gibt es auch den Share Deal, bei dem alle Anteile an einer Gesellschaft oder einem Unternehmen veräußert werden.
Ein Asset Purchase Agreement (APA) ist eine rechtliche Vereinbarung, die den Kauf und Verkauf von Vermögenswerten regelt. Es handelt sich um einen Vertrag, der zwischen einem Käufer und einem Verkäufer abgeschlossen wird, wenn ein Unternehmen oder eine Geschäftseinheit ihre Vermögenswerte veräußert.
Im Rahmen eines APA werden die spezifischen Bedingungen und Modalitäten des Vermögenskaufs festgelegt. Es enthält also eine genaue Aufschlüsselung der zu erwerbenden Vermögenswerte, legt den vereinbarten Kaufpreis für die Vermögenswerte fest und enthält Informationen über die Zahlungsmodalitäten, einschließlich des Zeitplans und der Methode der Zahlung. Darüber hinaus regelt das APA sowohl den Prozess der Übertragung der Vermögenswerte vom Verkäufer auf den Käufer als auch etwaige Gewährleistungen, die vom Verkäufer abgegeben werden, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Vermögenswerte zu bestätigen. Es können auch Haftungsausschlüsse oder Begrenzungen der Haftung des Verkäufers festgelegt werden. Im APA können außerdem bestimmte Bedingungen festgelegt werden, die vor dem Abschluss des Vertrags erfüllt sein müssen, wie zum Beispiel behördliche Genehmigungen oder die Zustimmung der Aktionäre.
Ein APA stellt demnach ein wichtiges Rechtsdokument dar, das den Rahmen für den Kauf und Verkauf von Vermögenswerten schafft und die Rechte und Pflichten der beteiligten Parteien klar definiert. Es ist ratsam, dass die Parteien rechtliche Beratung in Anspruch nehmen, um sicherzustellen, dass das APA ihren spezifischen Anforderungen und Interessen entspricht.
Der Barwert ist ein Finanzkonzept, das den aktuellen Wert zukünftiger Zahlungen oder Cashflows unter Berücksichtigung des Zeitwerts des Geldes darstellt. Er wird auch als Diskontierter Cashflow (DCF) bezeichnet, da die DCF-Methode zur Berechnung des Barwerts verwendet wird.
Die DCF-Methode basiert auf dem Grundsatz, dass ein Euro, der in der Zukunft empfangen wird, weniger wert ist als ein Euro, der heute empfangen wird. Dies liegt daran, dass Geld über die Zeit hinweg investiert oder verzinst werden kann. Die DCF-Methode ermöglicht es, den Wert einer zukünftigen Zahlung auf den heutigen Zeitpunkt abzuzinsen.
Die DCF-Methode umfasst im Wesentlichen zwei Schritte:
Der resultierende Wert nach der Abzinsung ist der Barwert. Ein positiver Barwert bedeutet, dass der Wert der zukünftigen Cashflows den aktuellen Wert übersteigt und die Investition rentabel sein könnte. Ein negativer Barwert deutet darauf hin, dass der Wert der zukünftigen Cashflows geringer ist als der aktuelle Wert und die Investition möglicherweise nicht rentabel ist.
Der Barwert und die DCF-Methode sind nützliche Konzepte bei der Bewertung von Investitionen, Projekten oder finanziellen Entscheidungen, da sie den Zeitwert des Geldes berücksichtigen und eine Möglichkeit bieten, die Rentabilität und den Wert zukünftiger Cashflows zu bewerten.
Cash and debt free (CFDF) ist eine Finanzkennzahl, die den Wert eines Unternehmens beschreibt, wenn es frei von Bargeld und Schulden ist. Diese Kennzahl wird in der Regel bei Unternehmensübernahmen und Fusionen verwendet, um den Kaufpreis eines Unternehmens zu bestimmen.
Wenn ein Unternehmen als cash and debt free bezeichnet wird, bedeutet dies, dass der Kaufpreis des Unternehmens keine Berücksichtigung von Bargeldbeständen und Schulden des Unternehmens beinhaltet. Der Verkäufer behält das Bargeld, während der Käufer die Verantwortung für die Übernahme der Schulden übernimmt. Der CFDF-Wert repräsentiert also den reinen Unternehmenswert ohne Berücksichtigung von liquiden Mitteln und Verbindlichkeiten. Dieser erleichtert auch den Vergleich zwischen verschiedenen Unternehmen, da der CFDF-Wert eine bessere Grundlage für den Vergleich bietet als der Bruttokaufpreis.
Cashflow (Bargeldfluss) bezieht sich auf den Geldbetrag, der in ein Unternehmen hinein- und aus ihm herausfließt, und stellt damit den realisierten Gewinn oder Verlust des Unternehmens dar. Es ist der Betrag an Bargeld, den das Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum erwirtschaftet hat.
Der Cashflow umfasst dabei alle Ein- und Auszahlungen eines Unternehmens einschließlich der operativen Einnahmen und Ausgaben, der Investitionen in Vermögenswerte wie z.B. Anlagen und Maschinen sowie der Finanzierung durch Schulden und Eigenkapital.
Der Cashflow ist ein wichtiger Indikator für die finanzielle Stärke eines Unternehmens, da er dessen Fähigkeit anzeigt, laufende Ausgaben zu decken, Investitionen zu tätigen und Schulden zurückzuzahlen. Eine positive Cashflow-Position zeigt an, dass das Unternehmen mehr Geld einnimmt als es ausgibt und somit finanziell gesund ist. Eine negative Cashflow-Position weist darauf hin, dass das Unternehmen mehr Geld ausgibt als es einnimmt und somit finanzielle Schwierigkeiten haben kann.
Eine Cashflow-Analyse allein ist allerdings nicht ausreichend, um die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens zu beurteilen. Weitere Faktoren wie zum Beispiel die langfristige Strategie des Unternehmens, die Marktbedingungen sowie die Wettbewerbssituation sollten ebenfalls berücksichtigt werden.
Mit dem Closing ist der endgültige Abschluss des Unternehmensverkaufs gemeint. Hierzu gehören sowohl die Übertragung von Eigentum und Besitz des Unternehmens vom Verkäufer auf den Käufer als auch die abschließende Zahlung des Kaufpreises.
Das Closing erfolgt in der Regel unmittelbar nach der Unterzeichnung des Verkaufsvertrags. Das Closing ist ein wichtiger Meilenstein im Verkaufsprozess, da es den tatsächlichen Abschluss des Verkaufs darstellt und den Übergang des Eigentums und der Kontrolle über das Unternehmen vom Verkäufer auf den Käufer markiert. Nach dem Closing beginnt für beide Parteien eine neue Phase. Der Käufer wird das erworbene Unternehmen nun betreiben und entwickeln. Der Verkäufer kann sich nach der Einarbeitungs- bzw. Übergabephase neuen Aufgaben widmen oder seinen Ruhestand genießen.
Der Begriff Closing Accounts bezieht sich auf den Abschlusszeitpunkt einer Transaktion, insbesondere im Zusammenhang mit einem Firmenverkauf. Es handelt sich um die finanziellen Informationen und Unterlagen, die zum Zeitpunkt des Abschlusses des Verkaufs erstellt werden, um den endgültigen Kaufpreis zu bestimmen und finanzielle Anpassungen vorzunehmen.
Die Closing Accounts umfassen in der Regel die Abschlussbilanz des Unternehmens, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie weitere finanzielle Informationen, die für die Bewertung des Unternehmens und die Ermittlung des endgültigen Kaufpreises relevant sind. Diese Informationen werden oft in einem Closing-Accounts-Bericht oder einer Closing-Accounts-Erklärung zusammengefasst.
Corporate Finance bezieht sich auf den Bereich der Finanzwirtschaft, der sich mit finanziellen Entscheidungen, Strategien und Aktivitäten in Unternehmen befasst. Es umfasst die Analyse, Planung, Beschaffung und Verwaltung von Finanzressourcen, um die finanziellen Ziele eines Unternehmens zu erreichen.
Die Ziele des Corporate Finance sind die Maximierung des Unternehmenswertes, die Sicherstellung der Liquidität und Rentabilität, die Optimierung der Kapitalstruktur und die Minimierung von Risiken. Es ist ein wesentlicher Bereich für Unternehmen, um ihre Finanzierung, Investitionen und strategischen Entscheidungen effektiv zu planen und zu verwalten.
Die Cost of Debt – oder auch Kapitalkosten der Fremdfinanzierung genannt – beziehen sich auf die erwarteten Kosten, die ein Unternehmen tragen muss, um Schulden aufzunehmen. Die Kosten der Verschuldung umfassen in der Regel die Zinsen, die das Unternehmen zahlen muss, um das geliehene Kapital zu finanzieren. Diese Kosten hängen von Faktoren wie dem Zinssatz, dem Kreditrisiko des Unternehmens und den allgemeinen Marktbedingungen ab. Unternehmen nutzen die Kosten der Verschuldung als eine Komponente bei der Berechnung ihres gesamten Kapitalkostensatzes, um zu entscheiden, welche Finanzierungsoptionen für sie am besten geeignet sind.
Die Kosten des Eigenkapitals (englisch: Cost of Equity) beziehen sich auf die erwartete Rendite, die die Aktionäre eines Unternehmens benötigen, um in das Stammkapital des Unternehmens zu investieren. Es ist einer der Bestandteile, die zur Berechnung des Kapitalkostensatzes des Unternehmens verwendet werden. Die Eigenkapitalkosten basieren auf dem mit der Investition in das Aktienkapital des Unternehmens verbundenen Risiko und berücksichtigen Faktoren wie die finanzielle Gesundheit des Unternehmens, Wachstumsaussichten und Marktbedingungen. Unternehmen können die Kosten des Eigenkapitals als Referenzwert zur Bewertung potenzieller Investitionsmöglichkeiten oder als Instrument zur Bestimmung der angemessenen Rendite für neue Projekte nutzen.
Ein Datenraum (englisch: digital data room; alternativ: virtual data room) ist ein digitaler Ort, an dem sensible Informationen und Dokumente im Rahmen des Unternehmensverkaufs gespeichert und ausgetauscht werden können. In diesem Zusammenhang werden oft große Mengen an vertraulichen Informationen vermittelt – einschließlich Finanzdaten, Verträge, rechtliche Dokumente und Aufzeichnungen zu geistigen Eigentumsrechten.
Ein Data Room ermöglicht es den beteiligten Parteien, diese Informationen sicher zu teilen und zu verwalten. Der Zugriff auf den Datenraum wird normalerweise auf autorisierte Personen beschränkt, und es können unterschiedliche Ebenen der Zugriffsrechte eingerichtet werden. Dadurch wird sichergestellt, dass sensible Informationen nur von Personen mit einem berechtigten Interesse an ihnen eingesehen werden können.
Ein Datenraum ist in der Regel ein wichtiger Bestandteil des Due-Diligence-Prozesses beim Unternehmensverkauf. Die Verkäufer stellen Dokumente in den Datenraum ein, die von potenziellen Käufern geprüft werden können, um das Unternehmen besser zu verstehen und potenzielle Risiken und Chancen zu bewerten. Ein gut organisierter und sicherer Datenraum kann dazu beitragen, dass der Verkaufsprozess effizienter und erfolgreicher verläuft.
Das Discounted Cash Flow (DCF)-Verfahren berechnet den Wert eines Unternehmens anhand seiner zukünftigen Cashflows. Es geht davon aus, dass der Wert eines Unternehmens durch den Barwert seiner künftigen Cashflows abzüglich des Barwerts seiner zukünftigen Verbindlichkeiten bestimmt wird.
Das DCF-Verfahren erfordert eine Schätzung der kommenden Cashflows des Unternehmens, die auf Annahmen über das zukünftige Wachstum, die Margen und die Investitionsausgaben basieren. Es ist wichtig, dass diese Vermutungen sorgfältig und realistisch getroffen werden, um eine genaue Prognose des künftigen Cashflows zu gewährleisten.
Allerdings liegt der Nachteil dieser Methode klar auf der Hand: Der ermittelte Unternehmenswert beruht auf Annahmen über die Zukunft, die unvorhersehbar sein können. Außerdem erfordert es in der Regel eine detaillierte Analyse des Unternehmens und seiner Branche, um möglichst präzise Schätzungen abzugeben. Darüber hinaus kann es schwierig sein, den Diskontierungssatz, der verwendet wird, um die zukünftigen Cashflows auf ihren Barwert abzuzinsen, genau zu bestimmen.
Der Diskontierungssatz ist ein Zinssatz, der bei der Anwendung der DCF-Methode zur Berechnung des Barwerts zukünftiger Cashflows verwendet wird. Er spielt eine entscheidende Rolle, da er den Zeitwert des Geldes berücksichtigt und den Abzinsungsfaktor bestimmt.
Der Diskontierungssatz spiegelt die Rendite wider, die ein Investor oder eine Investitionsmöglichkeit bieten sollte, um das Risiko und die Opportunitätskosten zu kompensieren. Es ist der Zinssatz, der verwendet wird, um den Wert zukünftiger Zahlungen auf den heutigen Zeitpunkt abzuzinsen.
Bei der Bestimmung des Diskontierungssatzes werden verschiedene Faktoren berücksichtigt. Hierzu zählen beispielsweise das Risiko einer Investition, die Kapitalkosten, die Alternativkosten sowie die aktuellen Marktzinssätze und Renditeerwartungen.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Diskontierungssatz subjektiv sein und sich von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden kann.
Der Diskontierungssatz hat einen direkten Einfluss auf den Barwert: Je höher der Diskontierungssatz, desto niedriger ist der Barwert der zukünftigen Cashflows.
Die Wahl eines angemessenen Diskontierungssatzes erfordert in der Regel eine fundierte Analyse und Berücksichtigung verschiedener Faktoren, um eine genaue Bewertung des Barwerts und der Rentabilität einer Investition oder eines Projekts zu ermöglichen.
Ein Deal Breaker im Zusammenhang mit dem Unternehmensverkauf bezieht sich auf eine Bedingung oder ein Ereignis, das dazu führen kann, dass der Verkauf des Unternehmens nicht zustande kommt oder abgebrochen wird. Ein Deal Breaker kann verschiedene Formen annehmen, wie beispielsweise rechtliche, finanzielle oder operative Probleme, die entdeckt werden und die die Attraktivität des Unternehmens für potenzielle Käufer verringern oder den Abschluss des Verkaufs verhindern können.
Grundsätzlich gilt auch ein plötzlicher Vertrauensverlust in die Aussagen und Angaben des Verkäufers als Deal Breaker. Dies kann beispielsweise geschehen, wenn im Laufe der Überprüfungen durch den Käufer bisher verschwiegene Schwierigkeiten des Unternehmens ans Licht kommen. Der Umgang mit Deal Breakern erfordert ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl und eine Abwägung der Risiken und Chancen, um zu entscheiden, ob der Verkauf trotz der Unwägbarkeiten fortgesetzt werden soll oder nicht.
Die Due Diligence bezieht sich auf den Prozess der gründlichen Prüfung und Analyse eines Unternehmens durch den potenziellen Käufer vor Abschluss eines Verkaufs. Ziel der Due Diligence ist es, alle wesentlichen Informationen und Fakten über das Unternehmen zu sammeln und zu bewerten, um das Risiko und die potenziellen Auswirkungen des Kaufs zu verstehen und eine informierte Entscheidung treffen zu können.
Während der Due Diligence werden verschiedene Aspekte des Unternehmens geprüft, einschließlich seiner Finanzen, Rechtsstruktur, Verträge, Arbeitskräfte, Kunden, Lieferanten, geistigen Eigentumsrechte und vieles mehr. Die Due Diligence kann Wochen oder Monate dauern und beinhaltet in der Regel sowohl eine rechtliche als auch eine finanzielle Prüfung.
Ein umfassendes Verständnis des Unternehmens sowie seiner Risiken und Chancen ist für den erfolgreichen Abschluss eines Unternehmensverkaufs essenziell.
Eine Earn-Out-Klausel ist eine vertragliche Regelung im Rahmen eines Unternehmensverkaufs, bei der ein Teil des Kaufpreises an den zukünftigen Erfolg des verkauften Unternehmens gebunden ist. Die Klausel wird oft in Fällen verwendet, in denen es schwierig ist, den genauen Wert des Unternehmens zu bestimmen oder wenn erwartet wird, dass das Unternehmen in Zukunft ein hohes Wachstumspotenzial hat.
Die Klausel sieht vor, dass der Verkäufer eine zusätzliche Zahlung erhält, wenn bestimmte zukünftige Ziele erreicht werden. Diese Ziele können Umsatz-, Gewinn- oder Leistungsziele sein, die in einem bestimmten Zeitraum erreicht werden müssen.
Eine Earn-Out-Klausel kann für den Verkäufer von Vorteil sein, da sie ihm die Möglichkeit gibt, einen höheren Verkaufspreis zu erzielen, wenn das Unternehmen in Zukunft erfolgreich ist. Für den Käufer ist die Klausel jedoch mit Risiken verbunden, da er möglicherweise zusätzliche Zahlungen leisten muss, wenn das Unternehmen nicht wie erwartet wächst oder die Ziele nicht erreicht werden.
Es ist wichtig, dass die Earn-Out-Klausel im Vertrag sorgfältig formuliert und alle relevanten Bedingungen, wie z.B. die Definition der Ziele und der Zeitrahmen, genau festgelegt werden, um Missverständnisse oder rechtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden. Eine klare und transparente Kommunikation zwischen Käufer und Verkäufer ist daher unerlässlich, um die Erwartungen beider Seiten zu erfüllen.
EBIT steht für Earnings Before Interest and Taxes (Ergebnis vor Zinsen und Steuern). Das EBIT wird berechnet, indem man vom Umsatz des Unternehmens die operativen Kosten abzieht, also sowohl Zinsen als auch Steuern. EBIT ist eine wichtige Kennzahl, da sie zeigt, wie viel Gewinn das Unternehmen aus seinen operativen Aktivitäten erwirtschaftet, bevor Zinsen und Steuern abgezogen werden. Spricht man von einem bereinigten EBIT, werden auch Anderskosten entfernt: Bei diesen handelt es sich um einmalige und betriebsfremde Aufwendungen. Ein Beispiel dafür sind Gerichtskosten, die in Folge einer Rechtsstreitigkeit entstanden sind.
EBITDA steht für Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen). Das EBITDA ist eine ähnliche Kennzahl wie das EBIT, jedoch werden bei der Berechnung zusätzlich auch Abschreibungen und Amortisationen aus den operativen Kosten herausgerechnet. Die Idee hinter EBITDA ist, dass es ein besserer Indikator für die tatsächliche operative Leistung des Unternehmens ist, da es die nicht-cash-basierten Kosten eliminiert und daher besser vergleichbar zwischen verschiedenen Unternehmen und Branchen ist. EBITDA wird oft als eine Kennzahl für die finanzielle Stärke des Unternehmens verwendet und kann auch als Basis für Unternehmensbewertungen oder Investitionsentscheidungen dienen.
Geht es um das bereinigte EBITDA, wurden Sondereffekte nicht einkalkuliert: Dazu zählen Ereignisse und Posten, die einmalig sind und keinen Einfluss auf das operative Geschäft haben.
Enterprise Value ist eine Finanzkennzahl, die den Gesamtwert eines Unternehmens angibt und es ermöglicht, Unternehmen miteinander zu vergleichen. Der Wert berechnet sich aus der Summe des Marktwertes des Eigenkapitals und dem Fremdkapital abzüglich der liquiden Mittel.
Die Equity Bridge ist eine Methode, die verwendet wird, um die Veränderungen des Equity Value eines Unternehmens im Laufe der Zeit zu erklären. Die Equity Bridge zeigt die Veränderungen des Eigenkapitals von einer Periode zur nächsten, indem sie die Effekte von unterschiedlichen Faktoren wie Änderungen in der Schuldenfinanzierung, bei Betriebsergebnissen und sonstigen Verschiebungen auf das Eigenkapital aufzeigt. Die Equity Bridge kann dazu beitragen, die Performance eines Unternehmens zu analysieren und zu verstehen, welche Faktoren zu den Modifikationen im Eigenkapital beitragen.
Der Equity Value wird auch als Marktwert des Eigenkapitals bezeichnet. Der Equity Value wird berechnet, indem man das Eigenkapital des Unternehmens mit dem aktuellen Marktpreis pro Aktie multipliziert.
Eine Ewige Rente ist ein theoretisches Finanzinstrument, das eine unendliche Laufzeit hat und von regelmäßigen Zahlungen an den Inhaber eines Unternehmens ausgeht. Diese Zahlungen werden als perpetuelle Zahlungen bezeichnet und können entweder fix oder variabel sein. In Bezug auf den Unternehmensverkauf kann die Ewige Rente verwendet werden, um den Wert des Unternehmens zu schätzen, indem die erwarteten zukünftigen Cashflows des Unternehmens mit einem Kapitalisierungszinssatz diskontiert werden, um den Barwert der Ewigen Rente zu ermitteln. Dieser Barwert wird dann als Grundlage für die Berechnung des Unternehmenswertes herangezogen. Bei dieser Methode wird angenommen, dass die Cashflows des Unternehmens in der Zukunft stabil und vorhersehbar bleiben, und dass das Unternehmen unendlich lange fortbestehen wird. In der Praxis ist es jedoch schwierig, eine solche Annahme aufrechtzuerhalten, da die zukünftigen Cashflows eines Unternehmens von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden, wie z.B. der Wirtschaftslage, der Konkurrenz oder Änderungen in der Branche.
Der Exit bezeichnet den geplanten Ausstieg eines Gründers oder Investors aus einem Unternehmen. Der Exit ist in der Regel das Ziel des Verkaufsprozesses. Die Anteile sollen mit möglichst hohem Gewinn veräußert werden und der Verkäufer möchte letztlich das Unternehmen verlassen.
Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Verkäufer einen Exit anstrebt. Hierzu zählen beispielsweise persönliche finanzielle Ziele, Änderungen der Geschäftsstrategie oder der Wunsch, sich auf andere Geschäftsbereiche zu konzentrieren. Ein erfolgreicher Exit kann für den Verkäufer erhebliche finanzielle Vorteile bieten, aber auch für den Käufer und das Unternehmen, das erworben wird, können sich Chancen bieten, das Unternehmen zu verbessern und zu erweitern. Der Exit ist oft ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte eines Unternehmens und markiert den Beginn eines neuen Kapitels sowohl für den Verkäufer als auch für den Käufer.
Die externe Unternehmensnachfolge bezieht sich auf den Verkauf des Unternehmens an einen externen Käufer. Dies kann ein Konkurrent, ein Finanzinvestor oder ein strategischer Partner sein. In diesem Fall wird das Unternehmen in der Regel verkauft, da kein Nachfolger innerhalb des Unternehmens identifiziert werden konnte oder weil der Eigentümer das Unternehmen aus persönlichen Gründen verkaufen möchte.
Dieser Nachfolgevariante steht die interne Übergabe des Unternehmens gegenüber. Beide Arten der Unternehmensnachfolge haben Vor- und Nachteile, und die Wahl zwischen internem und externem Nachfolger hängt von den individuellen Bedürfnissen des Unternehmens sowie der Eigentümer ab. Eine sorgfältige Planung und eine frühzeitige Entscheidung über die Nachfolge können dazu beitragen, das Unternehmen langfristig erfolgreich zu führen und den Übergang reibungslos zu gestalten.
Ein Family-Buy-Out ist ein Verkauf eines Unternehmens an die Familie des Gründers oder an eine andere Familie, die bereits im Unternehmen involviert ist. Ein Family-Buy-Out ist eine beliebte Option für Familienunternehmen, da es ihnen ermöglicht, das Unternehmen innerhalb der Familie zu halten und gleichzeitig den Verkaufserlös zu realisieren. Durch den Verkauf an eine andere Familie, die bereits im Unternehmen involviert ist, können die Kontinuität und das Fachwissen des Unternehmens gewahrt bleiben.
Im Rahmen eines Family-Buy-Outs wird oft eine spezielle Finanzierungsstruktur eingesetzt, bei der die Kaufpreiszahlungen über einen längeren Zeitraum gestreckt werden, um sicherzustellen, dass die Familie des Verkäufers den Kaufpreis leisten kann. Es ist auch üblich, dass der Verkäufer weiterhin eine Rolle im Unternehmen spielt und als Berater tätig bleibt, um eine reibungslose Übergabe und Beständigkeit zu gewährleisten. Ein Family-Buy-Out kann ein komplexer Prozess sein und erfordert eine sorgfältige Planung und Beratung durch einen erfahrenen M&A-Berater oder Anwalt. Es ist wichtig, dass alle rechtlichen, finanziellen und steuerlichen Aspekte berücksichtigt werden, um zu gewährleisten, dass der Verkauf erfolgreich abgeschlossen wird und die Interessen aller beteiligten Familienmitglieder berücksichtigt werden.
Ein Family Office ist eine Art von Investmentgesellschaft, die sich auf die Vermögensverwaltung von wohlhabenden Familien und Familienunternehmen konzentriert. Im Zusammenhang mit dem Unternehmensverkauf kann ein Family-Office als Käufer auftreten, der das Ziel hat, das Unternehmen in sein Portfolio aufzunehmen.
Ein Family Office kann eine attraktive Option sein, wenn ein Unternehmen einen Käufer sucht, der in der Lage ist, das Unternehmen langfristig zu halten und dessen Werte und Traditionen zu bewahren. Im Gegensatz zu Private-Equity-Firmen oder anderen Finanzinvestoren ist ein Family Office in der Regel weniger auf kurzfristige Gewinne ausgerichtet und hat eine langfristige Investitionsstrategie.
Wenn ein Unternehmen ein Family Office als potenziellen Käufer in Betracht zieht, ist es wichtig, eine Due-Diligence-Prüfung durchzuführen, um sicherzustellen, dass das Family Office die finanzielle Stärke und das Fachwissen hat, um das Unternehmen erfolgreich zu führen. Es ist auch wichtig, die langfristige Investitionsstrategie des Family Offices zu verstehen, um sicherzustellen, dass sie mit den Zielen des Unternehmens und des Verkäufers übereinstimmen.
Finanzinvestoren nutzen in der Regel Fremdkapital, um Unternehmensanteile zu kaufen. Hierbei handelt es sich demnach um eine Beteiligungsinvestition. In der Regel verfolgen Finanzinvestoren profitorientierte Ziele. Das eingesetzte Kapital soll möglichst schnell und erfolgreich verzinst werden. Außerdem wird der Finanzinvestor relativ schnell einen Ausstiegsplan aus dem gekauften Unternehmen entwickeln. Ihm ist demnach weder an einer langfristigen Investition noch an einer aufwändigen strategischen Weiterentwicklung der Firma gelegen. Vielmehr sucht er ein aussichtsreiches und stabiles Unternehmen, das das Potenzial hat, auch zukünftig gute Erträge zu generieren. Das Unternehmen wird für die Einschätzung seiner Attraktivität vor allem auf Faktoren wie Skalierbarkeit und Wachstumsraten überprüft.
Good & Bad Leaver-Klauseln sind Vereinbarungen, die in Unternehmensverträgen, insbesondere bei Beteiligungen oder Aktienoptionsplänen, verwendet werden. Sie dienen dazu, die Bedingungen festzulegen, unter denen ein Gesellschafter oder Mitarbeiter das Unternehmen verlässt und wie sich dies auf seine Rechte und Ansprüche auswirkt.
Eine Good Leaver-Klausel tritt in Kraft, wenn ein Gesellschafter oder Mitarbeiter das Unternehmen aufgrund bestimmter vordefinierter Gründe verlässt, die als „gut“ angesehen werden. Dazu können beispielsweise der Tod, eine dauerhafte Invalidität, ein Ruhestand oder der Verlust des Arbeitsplatzes aufgrund betriebsbedingter Kündigungen zählen. In solchen Fällen wird der Good Leaver oft vorteilhaft behandelt und hat Anspruch auf bestimmte Privilegien. Dies kann beinhalten, dass er seine Aktienoptionen behalten darf, eine Auszahlung erhält oder andere Vergünstigungen genießt.
Auf der anderen Seite tritt eine Bad Leaver-Klausel in Kraft, wenn ein Gesellschafter oder Mitarbeiter das Unternehmen aus Gründen verlässt, die als „schlecht“ angesehen werden. Hierzu können beispielsweise eine Kündigung wegen Fehlverhaltens, eine unberechtigte Kündigung oder der Rücktritt ohne wichtigen Grund zählen. In solchen Fällen kann der Bad Leaver benachteiligt werden und bestimmte Rechte oder Ansprüche verlieren. Das Unternehmen kann beispielsweise das Recht haben, seine Aktienoptionen zurückzukaufen oder eine Entschädigung einzubehalten.
Die genauen Bedingungen und Auswirkungen von Good & Bad Leaver-Klauseln können in den jeweiligen Verträgen und Vereinbarungen variieren. Diese Klauseln dienen dazu, Anreize für eine langfristige Bindung an das Unternehmen zu schaffen und sicherzustellen, dass ein reibungsloser Übergang im Falle einer Trennung gewährleistet ist.
Eine Holdinggesellschaft, auch bekannt als Holding oder Muttergesellschaft, ist ein Unternehmen, das in der Regel als Dachgesellschaft fungiert, indem es andere Unternehmen oder Tochtergesellschaften besitzt und kontrolliert. Die Holding besitzt in der Regel eine Mehrheitsbeteiligung an den Tochtergesellschaften und übt Kontrolle über sie aus, indem sie Vorstandsmitglieder oder Aufsichtsratsmitglieder ernennt oder andere Entscheidungen trifft, die die Tochtergesellschaften beeinflussen können.
Die Hauptaufgabe einer Holding besteht darin, die Tochtergesellschaften zu verwalten und zu koordinieren, um die Effizienz und Rentabilität des Unternehmens insgesamt zu steigern. Sie kann auch dazu dienen, das Risiko auf verschiedene Geschäftsbereiche zu verteilen und das Wachstum des Unternehmens durch den Kauf oder die Gründung neuer Tochtergesellschaften zu fördern. Oft werden Holdings auch als Finanzinstrumente eingesetzt, um Steuervorteile zu nutzen oder Vermögenswerte zu verwalten.
Ein indikatives Kaufangebot ist ein vorläufiges und unverbindliches Angebot eines potenziellen Käufers, das auf der Grundlage von bisher geteilten Informationen über das zu verkaufende Unternehmen erstellt wird. Im Gegensatz zum nicht bindenden Angebot (NBO) beinhaltet ein indikatives Kaufangebot in der Regel bereits eine detaillierte Analyse des Unternehmens und seiner finanziellen Kennzahlen.
Das indikative Kaufangebot kann verschiedene Informationen enthalten, wie z.B. den vorgeschlagenen Kaufpreis, die geplante Finanzierung, die Bedingungen und Konditionen des Verkaufs sowie eine detaillierte Beschreibung des Unternehmens. Es kann auch eine Letter of Intent (Absichtserklärung) enthalten, die die Absicht des Käufers zum Ausdruck bringt, das Unternehmen zu kaufen, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
Das Ziel eines indikativen Kaufangebots ist es, die Verhandlungen zwischen Käufer und Verkäufer auf eine konkrete Basis zu stellen. Es ist jedoch immer noch unverbindlich und gibt dem potenziellen Käufer das Recht, sich nach einer weiteren Überprüfung des Unternehmens zurückzuziehen, ohne rechtliche Konsequenzen befürchten zu müssen.
Eine indikative Unternehmensbewertung ist eine vorläufige Einschätzung des Wertes eines Unternehmens, die auf verschiedenen Faktoren wie dem Umsatz, dem Gewinn, der Wachstumsrate und anderen finanziellen und operativen Kennzahlen basiert. Sie wird in der Regel von Fachleuten wie Unternehmensberatern oder Bewertungsexperten erstellt und dient als Ausgangspunkt für weitere Verhandlungen und Due-Diligence-Prüfungen. Es ist jedoch zu beachten, dass die indikative Bewertung nur eine erste Schätzung darstellt und dass der endgültige Wert des Unternehmens durch eine detaillierte Bewertung und Analyse bestimmt werden sollte.
Wie stark ein Unternehmen von dessen Inhaber abhängig ist, beschreibt die Inhaberabhängigkeit. Dies bedeutet, dass das Unternehmen in Bezug auf Entscheidungen, Strategien, Führung und Know-how stark von diesem Inhaber beeinflusst wird.
Eine hohe Inhaberabhängigkeit kann positive und negative Auswirkungen auf das Unternehmen haben. Auf der positiven Seite kann eine enge Verbindung zwischen Inhaber und Unternehmen dazu führen, dass wichtige Entscheidungen schnell getroffen werden und das Unternehmen flexibler und agiler auf Veränderungen reagieren kann. Auf der negativen Seite kann eine hohe Inhaberabhängigkeit jedoch auch Risiken und Nachteile mit sich bringen, wie z.B. eine fehlende strategische Ausrichtung oder ein Mangel an klaren Führungsstrukturen. So kann eine erfolgreiche Weiterführung des Unternehmens auch ohne den Inhaber nicht ohne Weiteres gewährleistet werden.
Daher ist gerade im Kontext des Unternehmensverkaufs ein hoher Grad an Inhaberabhängigkeit problematisch. Potenzielle Käufer sehen darin meist ein zu hohes Risiko und haben Bedenken, ob das Unternehmen auch ohne den Inhaber erfolgreich weitergeführt werden kann. Daher ist es besonders wichtig, vor dem Anstoß eines Verkaufsprozesses geeignete Managementstrukturen – beispielsweise eine zweite Führungsebene – zu etablieren, um das Unternehmen für Kaufinteressenten attraktiver zu gestalten.
Die interne Unternehmensnachfolge bezieht sich auf die Übertragung der Geschäftsführung und Eigentümerschaft eines Unternehmens innerhalb der Familie oder des bestehenden Managementteams. In diesem Fall wird ein Nachfolger innerhalb des Unternehmens identifiziert und ausgebildet, um das Unternehmen langfristig zu führen. Die Übertragung kann durch eine Schenkung, einen Verkauf oder eine Übertragung von Anteilen erfolgen.
Alternativ kann man auch eine externe Nachfolgeregelung anstreben, bei der ein Interessent außerhalb des Familien- oder Mitarbeiterkreises das Unternehmen kauft und weiterführt.
Im Zusammenhang mit dem Verkauf eines Unternehmens wird der Kapitalisierungsfaktor oft als eine Möglichkeit verwendet, den Wert des Unternehmens zu berechnen. Hierbei wird der jährliche Gewinn des Unternehmens durch den Kapitalisierungsfaktor dividiert, um den geschätzten Wert des Unternehmens zu erhalten.
Der Kapitalisierungsfaktor in diesem Kontext wird oft von Investoren oder potenziellen Käufern verwendet, um verschiedene Investitionsmöglichkeiten zu vergleichen und zu bewerten. Ein höherer Kapitalisierungsfaktor kann darauf hinweisen, dass ein Unternehmen ein höheres Gewinnpotenzial hat und somit attraktiver ist, während ein niedriger Kapitalisierungsfaktor auf ein geringeres Gewinnpotenzial und somit ein weniger attraktives Unternehmen hinweisen kann.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Kapitalisierungsfaktor nur ein Faktor ist, der bei der Bewertung eines Unternehmens berücksichtigt werden sollte. Andere Faktoren wie das Wachstumspotenzial des Unternehmens, die Marktposition, die Qualität des Managements und die allgemeinen wirtschaftlichen Bedingungen sollten ebenfalls herangezogen werden, um eine fundierte Wertermittlung des Unternehmens durchzuführen.
Konjunkturschwankungen beziehen sich auf die periodischen Veränderungen der wirtschaftlichen Aktivität einer Volkswirtschaft, die in Form von Zyklen auftreten. In einer Phase der guten Konjunktur herrscht ein hohes Maß an Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und Produktion, während in einer Phase der Rezession eine Abnahme der wirtschaftlichen Aktivität, ein Anstieg der Arbeitslosigkeit und eine Verringerung der Produktion zu verzeichnen sind. Diese Schwankungen können durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wie z.B. Änderungen der Geldpolitik, der Fiskalpolitik, der internationalen Handelsbedingungen oder der technologischen Innovationen.
Konjunkturschwankungen können erhebliche Auswirkungen auf den Unternehmensverkauf haben. In Zeiten wirtschaftlicher Rezession oder Abschwung kann es schwieriger werden, ein Unternehmen zu verkaufen, da die Nachfrage nach Unternehmen möglicherweise zurückgeht und potenzielle Käufer vorsichtiger bei ihren Investitionsentscheidungen sind. Außerdem können Unternehmen aufgrund von sinkenden Umsätzen und Gewinnen an Wert verlieren. In einer guten allgemeinen Wirtschaftslage hingegen, in der es ein hohes Wirtschaftswachstum und eine erhöhte Nachfrage nach Unternehmen gibt, kann es einfacher sein, ein Unternehmen zu verkaufen. Bei steigenden Umsätzen und Gewinnen können für ein Unternehmen dementsprechend höhere Veräußerungspreise gewonnen werden.
Daher ist es wichtig, dass Unternehmensverkäufer die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen und Trends berücksichtigen, um den richtigen Zeitpunkt für den Verkauf zu wählen und den bestmöglichen Preis für das Unternehmen zu erzielen.
Der Letter of Intent (LoI) bzw. eine Absichtserklärung ist ein Dokument, das von potenziellen Käufern erstellt wird, um ihr Interesse am Kauf eines Unternehmens zu bekunden. Der LoI legt bereits die wichtigsten Bedingungen und Konditionen des Verkaufs fest. Dazu zählen sowohl der Kaufpreis, die Übernahmedauer, die Finanzierung als auch die strukturellen Bedingungen.
Der LoI ist in der Regel eine nicht-bindende Vereinbarung, die den Verhandlungsprozess zwischen dem Käufer und dem Verkäufer in Gang setzt und als Grundlage für die Ausarbeitung eines endgültigen Kaufvertrags dient. Er dient auch dazu, die Erwartungen beider Seiten zu klären und das Risiko von Missverständnissen während der Verhandlungen zu minimieren. Man darf allerdings nicht vergessen, dass eine Absichtserklärung keine rechtlich verbindliche Vereinbarung ist und der potenzielle Käufer nicht verpflichtet ist, das Unternehmen tatsächlich zu kaufen, selbst wenn der LoI unterzeichnet wurde.
Eine Locked Box (dt. für „verschlossene Kasse”) ist eine Methode zur Bestimmung des Kaufpreises bei einem Unternehmensverkauf. Bei einer Locked Box wird ein bestimmter Stichtag vor dem eigentlichen Abschlussdatum festgelegt, an dem die finanzielle Position des Unternehmens „verschlossen” wird. Ab diesem Zeitpunkt trägt der Käufer alle Gewinne und Verluste sowie den Cashflow des Unternehmens.
Der Zweck einer Locked Box besteht darin, dem Verkäufer die Sicherheit zu geben, dass er den Wert des Unternehmens zum Zeitpunkt der „Verschließung der Kasse” behalten kann, während der Käufer das volle wirtschaftliche Risiko übernimmt, das ab diesem Zeitpunkt entsteht. Dies ermöglicht dem Verkäufer, die Geschäftstätigkeit fortzuführen und keine weiteren finanziellen Verantwortlichkeiten für das Unternehmen zu tragen.
Die finanziellen Informationen, die zum Zeitpunkt der Locked Box festgelegt werden, werden in einer Vereinbarung oder einem Vertrag zwischen Käufer und Verkäufer festgehalten. Diese Informationen umfassen in der Regel die Abschlussbilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie andere finanzielle Parameter, die den Wert des Unternehmens bestimmen.
Die Locked Box-Methode kann den Verkaufsprozess beschleunigen, da keine umfangreiche Nachverhandlung des Kaufpreises nach dem Abschluss erforderlich ist. Sie bietet auch dem Käufer einen Anreiz, das Unternehmen schnell und effizient zu integrieren und von möglichen Gewinnen zu profitieren.
Eine Long List enthält im Rahmen des Unternehmensverkaufs in der Regel eine große Anzahl von potenziellen Käufern, die aufgrund ihrer Branchenerfahrung, Finanzstärke oder anderen Faktoren in Frage kommen.
Die Erstellung einer Long List ist oft einer der ersten Schritte im Verkaufsprozess eines Unternehmens. Der M&A-Berater oder der Verkäufer erstellt die Liste basierend auf einer Reihe von Faktoren, die das Profil des idealen Käufers bestimmen. Diese Faktoren können die Branche, die geografische Lage, die finanziellen Ressourcen und andere Kriterien umfassen, die für den Verkauf des Unternehmens relevant sind.
Die Erstellung einer Long List ist ein wichtiger Schritt im Unternehmensverkaufsprozess, da sie sicherstellt, dass das Unternehmen einer breiten Palette von potenziellen Käufern vorgestellt wird. Durch die Berücksichtigung einer Vielzahl von Käufern ist der Verkäufer in der Lage, den bestmöglichen Preis für sein Unternehmen zu erzielen und Unternehmen in die Hände eines Käufers zu übergeben, der geeignet ist, es erfolgreich weiterzuführen.
Eine Long List kann mehrere Dutzend von potenziellen Käufern enthalten. Nach der Erstellung der Long List werden in der Regel eine oder mehrere Runden von Gesprächen mit den potenziellen Käufern geführt, um eine Short List von ernsthaften Interessenten zu erstellen.
Ein M&A-Berater (Mergers and Acquisitions-Berater) ist ein professioneller Berater, der Unternehmen bei Fusionen, Übernahmen und anderen Transaktionen unterstützt. Vor allem im Bereich des Unternehmensverkaufs bietet er wertvolle Dienstleistungen an. Der M&A-Berater arbeitet eng mit dem Management des Unternehmens zusammen, um den Verkaufsprozess zu planen, potenzielle Käufer zu identifizieren und den Transaktionsprozess durchzuführen.
Ein M&A-Berater kann dem verkaufenden Unternehmen dabei helfen, den bestmöglichen Preis und die bestmöglichen Bedingungen für den Verkauf des Unternehmens zu erzielen.
Mergers & Acquisitions (M&A) (dt. für Fusionen & Übernahmen) ist ein Begriff, der den Prozess des Zusammenlegens, Erwerbens oder Verkaufens von Unternehmen beschreibt.
Merger bezieht sich auf den Zusammenschluss von zwei oder mehr eigenständigen Unternehmen zu einem einzigen Unternehmen.
Acquisition hingegen zielt auf den Erwerb eines Unternehmens durch ein anderes Unternehmen ab. Bei einer Akquisition erwirbt das kaufende Unternehmen einen Großteil oder alle Vermögenswerte und Geschäftsanteile des Zielunternehmens.
Der Zweck von M&A-Transaktionen kann vielfältig sein. Unternehmen können durch Fusionen oder Übernahmen ihre Marktposition stärken, ihre Produktpalette erweitern, Effizienzsteigerungen erzielen, Synergien nutzen, Zugang zu neuen Märkten oder Technologien erhalten oder Kosten reduzieren. M&A kann auch dazu dienen, strategische Partnerschaften zu schaffen oder ein Unternehmen zu verkaufen, um sich auf andere Geschäftsbereiche zu konzentrieren oder Wert für die Aktionäre freizusetzen.
Der Prozess der M&A umfasst verschiedene Schritte, wie die Identifizierung von potenziellen Zielunternehmen, die Durchführung von Due-Diligence-Prüfungen, die Verhandlung und Gestaltung der Transaktionsbedingungen, ggf. die Zustimmung der Aktionäre und der Aufsichtsbehörden sowie die Integration des erworbenen Unternehmens nach Abschluss der Transaktion.
MBI steht für Management-Buy-In und bezieht sich auf eine Form des Unternehmensverkaufs, bei der eine Gruppe von externen Managern das Unternehmen von dessen Eigentümern übernimmt. Im Gegensatz zum Management-Buy-Out (MBO), bei dem das bestehende Managementteam das Unternehmen übernimmt, handelt es sich beim MBI um ein neues Managementteam von außerhalb des Unternehmens.
Die MBI-Gruppe kann entweder das gesamte Unternehmen oder nur einen Teil davon erwerben und dabei entweder einen Share Deal oder einen Asset Deal durchführen. Der Zweck des MBI ist es, das Potenzial des Unternehmens auszuschöpfen, indem das neue Managementteam die notwendigen Veränderungen und Verbesserungen vornimmt. Ein MBI kann vorteilhaft sein, wenn das bestehende Management nicht in der Lage oder nicht willens ist, das Unternehmen auf die nächste Stufe zu bringen oder wenn der Eigentümer das Unternehmen verkaufen möchte, aber nicht bereit ist, es an einen Wettbewerber zu verkaufen. Das MBI kann auch für das neue Managementteam vorteilhaft sein, da es ihnen die Möglichkeit gibt, ein etabliertes Unternehmen zu übernehmen und ihre Vision und ihr Know-how einzubringen, um das Unternehmen erfolgreich zu machen.
MBO steht für Management-Buy-Out und bezieht sich auf eine Form des Unternehmensverkaufs, bei der das bestehende Managementteam das Unternehmen von dessen Eigentümern übernimmt. Das Gegenteil bildet das Management-Buy-In (MBI).
Das MBO kann entweder das gesamte Unternehmen oder nur einen Teil davon erwerben. Der Zweck des MBO ist es, das Unternehmen zu übernehmen und fortzuführen, indem das bestehende Managementteam die notwendigen Veränderungen und Verbesserungen vornimmt.
Ein MBO kann vorteilhaft sein, wenn das bestehende Managementteam davon überzeugt ist, dass es das Potenzial des Unternehmens ausschöpft und es erfolgreich machen kann, aber nicht die Mittel hat, um das Unternehmen zu kaufen. Das MBO gibt dem Managementteam die Möglichkeit, das Unternehmen zu übernehmen, indem es die Finanzierung von externen Quellen, wie zum Beispiel einer Bank oder einem Investor, erhält. Das MBO kann auch für den Eigentümer vorteilhaft sein, da er das Unternehmen an Personen übergeben kann, denen er vertraut und die das Unternehmen gut kennen.
Eine Multiple-Bewertung ist eine Methode zur Unternehmensbewertung, bei der der Wert einer Firma anhand einer Vielzahl von Vergleichsunternehmen und ihrer relativen Bewertungen bestimmt wird. Dabei wird ein Vielfaches (englisch: multiple) einer bestimmten Kennzahl, wie beispielsweise des Gewinns oder des Umsatzes, auf das zu bewertende Unternehmen angewendet.
Typischerweise wird die Multiple-Bewertung bei Unternehmen durchgeführt, die ähnliche Geschäftsmodelle und Kennzahlen aufweisen wie die Vergleichsunternehmen. Hierbei werden die durchschnittlichen Kennzahl-Multiples der Vergleichsunternehmen verwendet, um den Wert des zu bewertenden Unternehmens zu schätzen. Die Multiples können je nach Branche, Größe und Standort des Unternehmens variieren.
Ein Beispiel für die Multiple-Bewertung ist die Verwendung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) als Multiplikator. Wenn ein vergleichbares Unternehmen ein KGV von 20 und das zu bewertende Unternehmen einen Gewinn von 10 Millionen Euro hat, würde das zu bewertende Unternehmen bei einer Anwendung des KGV-Multiplikators mit 200 Millionen Euro bewertet (20 x 10 Mio. Euro).
Mit der Multiple-Bewertung gelangt man zu einer mit Vergleichsdaten untermauerten Einschätzung des Unternehmenswerts. Allerdings werden Faktoren wie das Geschäftsmodell, die Marktposition, die zukünftigen Wachstumspotenziale und die Risiken des Unternehmens dabei nicht berücksichtigt.
Ein Non-binding-Offer (NBO) (ein nicht bindendes Angebot) ist ein Angebot, das den potenziellen Käufer nicht verpflichtet, ein Unternehmen zu kaufen. Es handelt sich um ein vorläufiges Gebot, das dem potenziellen Käufer die Möglichkeit gibt, sich unverbindlich über das Unternehmen und seine finanziellen Kennzahlen zu informieren, bevor er sich verpflichtet, das Unternehmen zu kaufen.
In der Regel wird ein nicht bindendes Angebot verwendet, um das Interesse potenzieller Käufer zu testen und eine erste Preisvorstellung zu erhalten, bevor ein verbindliches Angebot erstellt wird. Ein nicht bindendes Angebot ist jedoch nicht rechtsverbindlich und gibt dem Käufer das Recht, sich nach einer weiteren Überprüfung des Unternehmens zurückzuziehen, ohne rechtliche Konsequenzen befürchten zu müssen.
Ein Non-Disclosure Agreement (NDA) – oder auch Verschwiegenheitserklärung genannt, ist ein Vertrag, der im Rahmen eines Unternehmensverkaufs zwischen den Parteien unterzeichnet wird, um vertrauliche Informationen über das Unternehmen zu schützen. Ein NDA wird in der Regel von potenziellen Käufern oder Investoren verlangt, bevor sie geheime Informationen über das Unternehmen erhalten, wie z.B. Finanzinformationen, Kundenlisten oder Betriebsgeheimnisse. Das NDA verpflichtet die Unterzeichner, die Informationen vertraulich zu behandeln und nicht an Dritte weiterzugeben oder für andere Zwecke zu verwenden als für den Zweck des Unternehmenskaufs. Im Falle einer Verletzung des NDA können rechtliche Konsequenzen drohen, einschließlich Schadenersatzforderungen oder einstweiliger Verfügungen. Die Verwendung von NDAs im Zusammenhang mit dem Unternehmensverkauf ist eine übliche Praxis, um sicherzustellen, dass sensible Informationen geschützt werden, während die Verhandlungen zwischen den Parteien stattfinden.
Post Merger Integration (PMI) bezieht sich auf den Prozess, in dem ein Unternehmen nach dem Kauf oder der Übernahme eines anderen Unternehmens die beiden Firmen zusammenführt. Die PMI umfasst die Planung und Implementierung von Strategien, um sicherzustellen, dass das neu erworbene Unternehmen effektiv in das bestehende Unternehmen integriert wird.
Die PMI geschieht im Zeitraum nach dem Abschluss des Unternehmensverkaufs, in dem das integrierte Unternehmen in Betrieb genommen wird. Dies kann mehrere Monate bis Jahre dauern, je nach Größe und Komplexität des erworbenen Unternehmens.
Die PMI umfasst verschiedene Aspekte, einschließlich der Integration von Prozessen, Systemen, Menschen und Firmenkulturen. Es ist wichtig, dass die Integration sorgfältig geplant und durchgeführt wird, um zu gewährleisten, dass das neu erworbene Unternehmen nahtlos in das bestehende Unternehmen eingewoben wird und dass Synergien und Einsparungen realisiert werden können. Da die PMI eine Herausforderung darstellen kann, ist es wichtig, dass diese von einem erfahrenen und qualifizierten Integrationsmanager geleitet wird, der in der Lage ist, den Prozess effektiv zu planen und umzusetzen.
Privatinvestoren sind meist Personen, die sich mit dem Kauf eines Unternehmens erstmals selbstständig machen wollen. Dieses Vorgehen bietet den Vorteil, dass die stürmische Gründungsphase bereits abgeschlossen ist und der Käufer eine etablierte und stabil laufende Firma übernehmen kann. Für den Verkaufsprozess bedeutet ein Privatinvestor einerseits, dass ihn vermutlich der Wunsch nach der Selbstständigkeit stärker beeinflussen wird als eventuelle betriebswirtschaftliche Details, was den Verkäufer in eine bessere Verhandlungsposition bringen kann. Andererseits muss in der Regel die finanzierende Bank des Investors auch ihre Zustimmung geben, damit der Deal zustande kommen kann. Dies birgt für den Unternehmensverkäufer das Restrisiko, dass der Verkauf letztlich doch noch scheitert.
Ein Share Deal ist eine Form des Unternehmensverkaufs, bei der der Käufer alle oder einen Großteil der ausgegebenen Anteile des Unternehmens erwirbt. Das bedeutet, dass der Käufer nicht nur die Vermögenswerte des Unternehmens erwirbt, sondern auch dessen Verbindlichkeiten und Risiken übernimmt.
Bei einem Share Deal behält das Unternehmen seine Identität und Kontinuität, da der Käufer das Unternehmen durch den Kauf der Anteile als Ganzes übernimmt. Der Käufer wird damit der neue Eigentümer des Unternehmens und übernimmt auch die Verantwortung für die Geschäftstätigkeit und alle damit verbundenen Rechte und Pflichten.
Ein Share Deal kann vorteilhaft sein, wenn der Verkäufer nicht nur Vermögenswerte, sondern auch das gesamte Unternehmen verkaufen möchte, um sich zurückzuziehen Für den Käufer kann es vorteilhaft sein, da er das Unternehmen als Ganzes übernimmt und damit möglicherweise mehr Synergien und Effizienz erreichen kann, als würde er nur bestimmte Vermögenswerte oder Geschäftsbereiche erwerben.
Im Unterschied hierzu gibt es den Asset Deal, bei dem nur ausgewählte Vermögenswerte eines Unternehmens veräußert werden.
Ein Share Price Agreement (SPA) ist eine Vereinbarung zwischen Käufer und Verkäufer über den Preis pro Aktie, zu dem der Verkauf von Unternehmensanteilen stattfindet. Diese Art von Vereinbarung wird typischerweise im Rahmen eines Unternehmensverkaufs oder einer Kapitalbeschaffung verwendet.
Ein Share Price Agreement dient dazu, den Preis pro Aktie oder den Gesamtwert der zu verkaufenden Anteile festzulegen. Es legt die Grundlage für die Berechnung des Kaufpreises und regelt die Bedingungen für den Verkauf der Aktien. Das Abkommen kann verschiedene Klauseln und Bestimmungen enthalten, um den genauen Mechanismus zur Festlegung des Aktienpreises zu bestimmen.
Eine solche Vereinbarung kann beispielsweise die Verwendung einer festen Preisspanne, einer Bewertungsmethode (z. B. eine bestimmte Multiple-Analyse) oder den Bezug auf einen bestimmten Referenzpunkt (wie den Börsenkurs oder einen unabhängigen Gutachter) enthalten.
Diese Übereinkunft ist wichtig, um Klarheit und Transparenz über den Wert der zu verkaufenden Unternehmensanteile zu schaffen und potenzielle Streitigkeiten oder Verhandlungen über den Aktienpreis zu minimieren. Sie bietet sowohl dem Käufer als auch dem Verkäufer eine gewisse Gewissheit und schafft eine verbindliche Grundlage für den Abschluss des Geschäfts.
Ein Share Price Agreement wird üblicherweise als Teil der Transaktionsdokumentation erstellt und kann in einem separaten Vertrag oder als Teil des Unternehmenskaufvertrags enthalten sein. Die genauen Bedingungen und Mechanismen können je nach den Umständen der Transaktion variieren und müssen zwischen den Parteien verhandelt und vereinbart werden.
Eine Short List enthält meist nur eine Handvoll potenzieller Käufer, die nach der genaueren Prüfung der Long List am besten geeignet sind, ein Unternehmen zu erwerben.
Aus der Long List werden diejenigen Kaufinteressenten entfernt, die den Anforderungen des Verkäufers nicht entsprechen oder aus anderen Gründen als ungeeignet angesehen werden. Die Auswahl der potenziellen Käufer auf der Short List basiert in der Regel auf einer Reihe von Kriterien wie zum Beispiel: Branchenerfahrung, Finanzstärke, Strategie des Käufers sowie die Kompatibilität mit dem Verkäufer und seinen Zielen.
Nach der Erstellung der Short List beginnt der Verkäufer oder sein M&A-Berater mit der Kontaktaufnahme mit den potenziellen Käufern, um weitere Informationen über ihre Interessen und Absichten zu erhalten. Dies kann die Einrichtung von Informationsrunden oder die Durchführung von Verhandlungen umfassen.
Die Erstellung einer Short List ist ein essenzieller Schritt im Prozess des Unternehmensverkauf, da sie dafür sorgt, dass der Verkäufer seine Zeit und Ressourcen auf ernsthafte und vielversprechende Interessenten konzentriert.
Mit dem Signing ist der Zeitpunkt gemeint, an dem die endgültigen Verkaufsverträge unterzeichnet werden und der Verkauf des Unternehmens formal abgeschlossen ist. Dies ist in der Regel das Ergebnis eines langen und komplexen Prozesses, der Verhandlungen, Due Diligence und andere Schritte umfasst, um den Verkauf zu einem für beide Parteien zufriedenstellenden Abschluss zu bringen.
Die Unterzeichnung des Verkaufsvertrags findet meist in Gegenwart der Anwälte und Vertreter beider Parteien statt. Sobald der Vertrag unterzeichnet ist, ist der Verkauf rechtsverbindlich und das Unternehmen gehört offiziell dem Käufer. Zu diesem Zeitpunkt werden in der Regel auch Zahlungen geleistet und andere Details des Abschlusses geregelt.
Die Unterzeichnung des Verkaufsvertrags stellt den Abschluss des Verkaufsprozesses dar und markiert den Übergang des Eigentums an das Unternehmen vom Verkäufer auf den Käufer. Es ist ein wichtiger Meilenstein für beide Parteien und ein Moment, auf den sie oft lange hingearbeitet haben.
Eine Sperrminorität bezieht sich auf eine Minderheitsbeteiligung, die ausreicht, um bestimmte wichtige Entscheidungen im Zusammenhang mit einem Unternehmen zu blockieren oder zu verhindern. Eine Sperrminorität kann zum Beispiel dazu verwendet werden, um sicherzustellen, dass eine bestimmte Gruppe von Aktionären, wie Gründer oder langfristige Investoren, ein Mitspracherecht bei wichtigen Entscheidungen behält. Die Sperrminorität ist in der Regel in den Unternehmensstatuten oder im Aktionärsvertrag festgelegt und kann beispielsweise vorsehen, dass eine Entscheidung nur mit einer Mehrheit von 75% oder 80% der stimmberechtigten Aktien getroffen werden kann. Im Zusammenhang mit dem Unternehmensverkauf kann die Sperrminorität dazu verwendet werden, um zu gewährleisten, dass den Bedingungen des Verkaufs nicht ohne die Minderheitsaktionäre zugestimmt werden kann.
Strategische Investoren können sowohl Lieferanten, Kunden, Kooperationspartner als auch Wettbewerber sein. Meist handelt es sich bei ihnen um andere (mittelständische) Unternehmen, die aus derselben oder aus verwandten Branchen entlang der Wertschöpfungskette stammen und das eigene Firmenprofil durch den Zukauf von Know-how, Produkten oder Dienstleistungen festigen oder erweitern wollen. Ein häufiger Grund für den Kauf eines weiteren Unternehmens ist außerdem die Ausschöpfung von Synergien. Handelt es sich bei einem Investor um einen direkten Wettbewerber, ist dessen Unternehmen in derselben Branche angesiedelt und wird auch auf einem vergleichbaren Wertschöpfungslevel liegen. Hier geht es vermutlich vor allem um eine Vergrößerung, eine höhere Marktabdeckung oder die Erweiterung der Produktpalette.
Der potenzielle Käufer kann aber zum Beispiel auch ein horizontales Interesse verfolgen. Das heißt, er stammt aus einer nur verwandten Branche und befindet sich auf einem vergleichbaren Wertschöpfungslevel wie das zu kaufende Unternehmen.
Das Substanzwertverfahren ist eine Bewertungsmethode, die den Wert eines Unternehmens anhand seines materiellen Vermögens berechnet. Es geht davon aus, dass der Wert eines Unternehmens durch die Summe seiner Vermögenswerte (Substanz) abzüglich seiner Verbindlichkeiten bestimmt wird.
Es sollte allerdings nicht vernachlässigt werden, dass das Substanzwertverfahren immaterielle Vermögenswerte nicht berücksichtigt. Sind beispielsweise Faktoren wie geistiges Eigentum, Kundenbeziehungen oder Markenwerte für den Erfolg des Unternehmens von besonderer Bedeutung, sollten diese dringend Eingang in die Bewertung finden. In der Praxis wird daher das Substanzwertverfahren oft in Kombination mit anderen Bewertungsmethoden eingesetzt, um einen umfassenderen Blick auf den Wert des Unternehmens zu erhalten.
Die Umsatzrendite oder auch Umsatzrentabilität ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die das Verhältnis des Gewinns (oder auch des operativen Ergebnisses) eines Unternehmens zum Umsatz angibt. Sie wird oft als Prozentsatz ausgedrückt und gibt somit an, welcher Anteil des Umsatzes als Gewinn verbleibt.
Die Umsatzrendite wird häufig als Indikator für die Profitabilität eines Unternehmens verwendet und kann dazu beitragen, die Effizienz der Geschäftstätigkeit zu bewerten. Eine höhere Umsatzrendite kann darauf hindeuten, dass ein Unternehmen effektiver arbeitet und in der Lage ist, mehr Gewinn aus dem Umsatz zu erzielen.
Die Umsatzrendite kann jedoch auch durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, wie beispielsweise die Höhe der Betriebskosten, die Steuern oder die Höhe der Umsätze. Es ist daher wichtig, die Umsatzrendite im Zusammenhang mit anderen Kennzahlen und Faktoren zu betrachten, um eine umfassende Bewertung der finanziellen Situation eines Unternehmens vornehmen zu können.
Ein Unternehmensexposé ist ein Dokument, das im Rahmen eines Unternehmensverkaufs erstellt wird, um potenziellen Käufern einen Überblick über das Unternehmen und seine wichtigsten Eigenschaften zu geben. Das Unternehmensexposé enthält in der Regel Informationen über die Größe des Unternehmens, die Anzahl der Mitarbeiter, die Umsatz- und Gewinnzahlen, die Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens, seine Kunden und seinen Markt. Es kann auch Informationen über den Standort des Unternehmens, seine Geschichte und seine zukünftigen Pläne enthalten. Hierbei ist allerdings darauf zu achten, dass sensible Daten, die die Identität des zu verkaufenden Unternehmens offenlegen, erst preisgegeben werden, wenn eine Verschwiegenheitserklärung (NDA) unterschrieben wurde.
Das Unternehmensexposé wird in der Regel vom M&A-Berater oder dem Verkäufer selbst erstellt und dient als Marketinginstrument, um potenzielle Käufer zu gewinnen und sie für den Kauf des Unternehmens zu interessieren. Es soll die Vorzüge des Unternehmens hervorheben und potenzielle Käufer dazu ermutigen, weitere Informationen zu sammeln und das Unternehmen ernsthaft in Betracht zu ziehen.
Das Unternehmensexposé ist Teil der ersten Informationsrunde, die den potenziellen Käufern zur Verfügung gestellt wird. Nach der Prüfung des Exposés können diese weitere Informationen anfordern oder direkt in den Verhandlungsprozess eintreten.
Ein gut geschriebenes Unternehmensexposé ist wichtig, um Kaufinteressenten zu gewinnen und den Verkaufsprozess erfolgreich abzuschließen. Es ist daher wichtig, dass es professionell erstellt und präsentiert wird sowie alle wichtigen Angaben zum Unternehmen enthält.
Das vereinfachte Ertragswertverfahren wird von Finanzämtern eingesetzt, um beispielsweise Erbschafts- oder Schenkungssteuern zu berechnen. Es kann aber auch einen ersten Richtwert bei der Bewertung des eigenen Unternehmens liefern. Hierbei wird
der Durchschnittsertrag der letzten drei Jahre mit einem vom Basiszinssatz abhängigen Kapitalisierungsfaktor multipliziert, der vom Bundesfinanzministerium festgesetzt wird (seit 2016 beträgt dieser Faktor 13,75). Es findet demnach keine Berücksichtigung voraussichtlich kommender Erträge statt.
Das Working Capital beschreibt die finanziellen Mittel, die ein Unternehmen für den laufenden Betrieb benötigt. Es repräsentiert die Differenz zwischen den kurzfristigen Vermögenswerten eines Unternehmens (wie Bargeld, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vorräte) und den kurzfristigen Verbindlichkeiten (wie Kosten aus Lieferungen und Leistungen sowie kurzfristige Kredite).
Working Capital ist relevant, da es die Liquidität und finanzielle Gesundheit eines Unternehmens widerspiegelt. Ein ausreichendes Working Capital ermöglicht es einem Unternehmen, seine laufenden Betriebskosten zu decken, Lieferanten zu bezahlen und unvorhergesehene Ausgaben zu bewältigen.
Auch im Zusammenhang mit dem Firmenverkauf spielt das Working Capital eine entscheidende Rolle. Bei einem Verkauf wird in der Regel eine Due-Diligence-Prüfung durchgeführt, um den Wert des Unternehmens zu ermitteln. Teil dieser Prüfung ist oft die Überprüfung des Working Capitals. Der Käufer möchte sicherstellen, dass das Unternehmen genügend Kapital hat, um den Geschäftsbetrieb fortzusetzen.
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